Kolonialer Kaffeehandel adé – Fair Roast

Kolonialer Kaffeehandel adé – Fair Roast

Kooperation

10% Gutschein für Fair Roast Coffee: Bunaa10

Kaffee im Herkunftsland geröstet

Wie fair ist unser Kaffeegenuss? Das konventionelle Kaffeegeschäft betreibt mit seinem super dupa bio Fair-Trade-Siegeln oft leider nur Greenwashing. Im Nischenbereich des Spezialitätenkaffees (5 % des Weltmarkts) gibt es dagegen viele tolle Ansätze, um Kaffeebauern anständig zu vergüten, Frauen gleichzustellen, umweltfreundliche Anbau-, Ernte- und Verarbeitungsmethoden einzusetzen, emissionsarme Transportmöglichkeiten und auch für nachhaltige Verpackungen gibt es inzwischen gute Lösungen. Es ist nur leider ziemlich schwer, einen Kaffee zu finden, der all diesen Punkten gerecht wird. Der Kaffee soll ja erschwinglich und auch noch die eigenen Geschmacksknospen zum Tanzen bringen. Welcher Punkt oft komplett übersehen wird: Wo wird der Kaffee eigentlich geröstet? Was das mit fairem Kaffeegenuss zu tun hat und wie du das mit jeder Tasse selbst in der Hand hast, erfährst du in diesem Beitrag. Und einen Gutschein habe ich auch für euch – YEAH!

Weißt du, wo dein Kaffee geröstet wird?

Ja! Und ich bekenne mich schuldig! Ich gehe auch gerne in kleinen Kaffeeröstereien, kaufe frisch geröstete Bohnen und genieße meinen Kaffee zu Hause frisch aufgebrüht. In dem Moment vergisst man doch glatt, mit welcher Selbstverständlichkeit Rohstoffe wie Kaffee nach wie vor kolonial gehandelt werden und welche Auswirkungen das auf die Wirtschaft der Rohstoff produzierenden Länder hat. Zum Glück gibt es aber Menschen, die diese Ungerechtigkeit auf dem Schirm haben und Kaffee mit einer fairen Wertschöpfungskette anbieten. Bevor wir uns die Wertschöpfungskette von Kaffee anschauen, ein paar Überlegungen, welche Argumente es gibt, Kaffee im produzierenden oder im konsumierenden Land zu rösten.

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Warum wird Kaffee bei uns geröstet?

Ein schlagendes Argument, warum Kaffee in konsumierenden Ländern geröstet wird, ist sicherlich, dass gerösteter Kaffee schnell sein Aroma verliert, gemahlen noch schneller. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Kein wirklicher Kaffeekenner trinkt Kaffee von gerade frisch gerösteten Bohnen. Denn die Bohnen gasen je nach Röstung und Bohne zwischen 3 Tagen und 3 Wochen aus und erreichen erst dann ihren optimalen Geschmack. (Deshalb haben einige Kaffeeverpackungen auch ein Ventil.) Es bliebe also genug Zeit, um frisch gerösteten Kaffee aus dem kaffeeanbauenden Land zu importieren. Außerdem sind geröstete Bohnen leichter. Das spart dann gleich noch Treibstoff ein 😉

Tatsächlich unterscheidet sich die Art des traditionellen Röstens in vielen Ländern. Wäre das ein Argument, den Kaffee lieber hier zu rösten? Nicht wirklich! Beim Kaffeerösten wird heutzutage meist ein digitales Röstprofil erstellt, welches dann immer wieder verwendet werden kann, sodass unser Lieblingskaffee gleichbleibend schmeckt. Dieses Profil kann in unserer vernetzten Welt problemlos digital geteilt werden. Der handwerkliche Aspekt kann also nicht der Grund sein. Vielmehr hat Kaffeerösten in unseren Breitengraden eine sehr lange Tradition, die es seit der Kolonialzeit gibt und die hierzulande vielen Menschen nicht nur das Einkommen sichert, sondern auch viel Freude bereitet. Zumindest machen Kaffeeröster auf mich immer einen sehr entspannten und zufriedenen Eindruck 🙂 Das geschieht nur leider auf Kosten der Menschen in den kaffeeproduzierenden Ländern, da diese Jobs entlang der Wertschöpfungskette zu großen Teilen entfallen. Über wie viel Geld wir hier sprechen, wird im nächsten Absatz deutlich.

Wertschöpfungskette von Kaffee

Weltweit verdienen 25 Mio. Menschen am Geschäft mit Kaffee. Der Kaffee muss angebaut, geerntet, verarbeitet, sortiert, geröstet, verpackt, an den Handel verteilt werden, konsumiert und entsorgt werden. Zu 95 % wird Kaffee weltweit als Rohware gehandelt. Der wirklich entschiedene Punkt allerdings ist, dass 74 % des angebauten Rohkaffees exportiert wird. Das heißt Kaffee-produzierende Länder wie Honduras, Kenia und Vietnam verdienen häufig nur am Anbau, der Verarbeitung, der Sortierung und dem Transport der grünen Bohnen bis zum Hafen. Dieser Teil der Wertschöpfungskette macht bei konventionellem Kaffee gerade mal 13,6 % des Preises für Kaffee aus.

  • 13,6 % Löhne der Arbeiter (5,1 %) und Plantagenbesitzer (8,5 %)
  • 44,9 % Zölle, Frachtkosten und Steuern (2,19 Euro für 1 kg Röstkaffee)
  • 17,8 % Händler und Röster
  • 23,7 % Einzelhandel

Im Vergleich zu den verbleibenden Prozent fällt der Anteil für den Kaffeeanbau am geringsten aus! Kaffeekonsumierende Länder wie Japan, europäische Länder und die USA importieren Rohkaffee, exportieren ihn wieder oder verarbeiten ihn entweder zu Instant– oder geröstetem Bohnenkaffee, bevor sie das Endprodukt wieder exportieren oder über den Einzelhandel oder die Gastronomie an den Endverbrauchen verkaufen. Anstelle für Sozialprojekte in Afrika, Südostasien und Lateinamerika zu spenden, sollte die Bevölkerung eben dieser Länder einfach fester Bestandteil der Wertschöpfungskette Ihrer Rohstoffe sein. Es reicht eben nicht aus, den Bauer wirklich fair zu bezahlen. Der Kaffee sollte auch im Land veredelt werden.

Weitere Beispiele

In Deutschland wächst bekanntlich kein Kaffee. Trotzdem ist es der drittgrößte Absatzmarkt für Kaffee weltweit. Beim Export von Kaffeeprodukten ist Deutschland sogar weltweit die Nummer 1.
Ich finde es auch immer wieder befremdlich, wenn ich in kaffeeanbauenden Ländern importierte Instant-Kaffeeprodukte eines Schweizer Konzerns finde und das der einzige „Kaffee“ ist, den sich ein Großteil der Bevölkerung leisten kann.

fair roast

Es geht aber auch wirklich fair

Wie versprochen hat es aber jeder Einzelne in der Hand, ausbeutende Großkonzerne für den günstigen täglichen Koffeinkick zu unterstützen oder doch lieber Unternehmen, die nicht nur Bauern fair entlohnen, sondern auch lokalen Röstern einen fairen Marktzugang zu den Industrieländern ermöglichen. Mit dieser fairen Wertschöpfungskette werden die Lebensbedingungen vor Ort nachhaltig verbessert. Solchen Kaffee gibt es beispielsweise bei Fair Roast aus Uganda und Ruanda und das auch noch auf Spezialitätenkaffee Niveau! Wer bis 31.12.2021 den Kaffee online bestellt, bekommt mit dem Gutscheincode Bunaa10 sogar noch 10% Rabatt auf eure Bestellung bis zum 26.12.2021. Dafür schon mal ein Danke an die beiden Gründer Binyam & Beniam. Kleiner Tipp: der Ingagi aus Ruanda schmeckt mega lecker pur aus der French Press!

Wenn einer von euch weitere tolle Kaffee Projekte kennt, kommentiert gerne.

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