Ungarn und seine Kaffeehäuser haben eine fast ebenso lange Geschichte wie in Wien.
- Dank der Türken ist das Kaffeetrinken fester Bestandteil der ungarischen Kultur.
- Der erste Kaffee traf 1579 an Buda ein, adressiert an einen türkischen Kaufmann namens Behrám.
- Die Ungarn nannten das Getränk damals fekete leves (schwarze Suppe) – seit Mitte des 17. Jh. Kávé.
- Unter dem Einfluss Österreichs während der k. u. k. Monarchie entwickelte sich eine ausgereifte Kaffeehauskultur.
- Ab dem Beginn des 19. Jh. verkehrten in den eleganten Kaffeehäusern Intellektuelle, Künstler und vor allem Literaten.
- In Budapest gab es in dieser Zeit über 500 Cafés – pro Einwohnen gerechnet waren das mehr als in Paris.
- Die Lizenz, ein Kaffeehaus in Budapest zu eröffnen, erhielten nur Gastronomen, die nachweisen konnten, dass sie nebenher kein Bordell betrieben.
- Dafür durften sie aber rund um die Uhr öffnen und wurden für viele Budapester wie ein Zweites zu Hause.
- Heute erinnert die Atmosphäre der edlen 600 Kaffeehäuser an den Lebensstil der leichtlebigen Bohemiens.
- Leider haben nur wenige Originale aus dem 19. Jh. den Wandel der Zeit überstanden oder wurden nach jahrzehntelanger Pause wiederbelebt.
- Bei einer gemütlichen Tasse Kaffee darf natürlich ein Stück ungarischer Dobos Torte oder eine Portion Somlauer Nockerln nicht fehlen.
- Aber auch Anhänger der Third Wave Bewegung sind in Budapest zu Hause.
- Im Sommer (2017) fanden hier die Kaffee Weltmeisterschaften statt.
☕ Kaffeespezialitäten
Fekete/Kávé/Presszókávé
Ein kleiner schwarzer, stark gekochter ungarischer Kaffee
Bécsi kávé
2 Kugeln Vanilleeis mit Schokoladestückchen, starkem Kaffee geschäumter Milch und Schlagsahne im Glas.
Ungarische Melange
Flüssiger Honig, Milchschaum, Mokka, der entlang eines Strohhalms in das Glas geschichtet wird, verziert mit Sahnehaube und Kaffeebohne.
Das Video dazu hier.
🏠 Kaffeehäuser in Budapest
- Café New York – goldene Opulenz der Gründerzeit, seit 1896
- Pilvax-Kaffeehaus – das 1848 Schauplatz der Revolution war.
- Café Central – „Grand Café“ Charakter, seit 1887
- Café Gerbeaud – Konditorkunst auf höchstem Niveau, seit 1858
- Weitere Adressen sind: Künstlerkonditorei Müvész Cukrászda, Konditorei Ruszwurm, Café Muzéum, First Strudel House of Pest
Wer eher Third Wave Kaffee mag, kommt hier auf seine Kosten:
- Espresso Embassy – selbst gerösteter Kaffee im Fokus Kuchen und Gebäck.
- Coffee Shop 64 – bio-zertifizierter Kaffee mit frischgebackenen Croissants in gemütlicher Atmosphäre.
- Mantra – Coldbrew, Chemex, Aeropress, Clever Dripper, V60 Fretta, Mizudashi
- My Little Melbourne – Aussie Style inkl. Byron Bay Cookies und nebenan:
- My Little Brew Bar – nur Pour-Over und Filterkaffees
- Warm Cup – Kaffee von Mikro Röstereien, dazu frisches Gebäck und Snacks
- Madál – 3 Locations mit talentierten Baristas
- Budapest Baristas – La Marzocco GB5 bis Kalita, dazu Gebäck und Snacks
- Fekete – sehr klein, aber fein inkl. handgefertigte Süßigkeiten, Sandwiches und Kuchen
- Tamp & Pull – The First New Wave Café in Budapest
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