Vom Kaffee zum Tee
- Als die Türken das Osmanische Reich auf persischem Territorium ausdehnten, brachten sie auch ihre Art der Kaffeezubereitung mit.
- Im 16. Jh. wurde Kaffee zunächst medizinisch verwendet.
- 1603 wurden die ersten Kaffeehäuser (Qhaveh-Khaneh) auf dem berühmten Naqsch-e-Dschahan-Platz in Isfahan gebaut.
- Sie wurden zu beliebten Orten, in denen man die freie Zeit verbrachte, und zog Menschen aller Schichten an, besonders aber Arbeiter, Handwerker und Gewerbetreibende.
- Hier traf man sich um Meinungen über gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Themen auszutauschen, aber auch um in freundschaftlicher Atmosphäre über finanzielle und familiäre Probleme zu sprechen. Hier fanden sogar Arbeitsuchende und Arbeitgeber zueinander.
- Im Fastenmonat nutzte man die Kaffeehäuser als Kulturzentrum mit religiösen Vorträgen, Erzählungen und Gesängen.
- Nachdem Tee einfacher über die chinesische Seidenstraße importiert werden konnte und er auch in einigen nördlichen iranischen Gebieten angebaut wurde, löste Tschai Kaffee als Getränk auch in den Kaffeehäusern ab.
- Ab der 2. Hälfte des 19. Jh. war es dann üblich, dass in den Kaffeehäusern Tee getrunken und gegessen wurde, und dienten nur noch der Entspannung.
- In den letzten Jahren hat man zum Schutz des kulturellen Erbes einige der traditionellen Teehäuser restauriert bzw. neu aufgebaut, wie das Amir Kabir-Teehaus im Nord-Teherans.
- Auch wenn Instantkaffee heute noch 90 % des Kaffeekonsums ausmachen, befindet sich der Bohnenkaffee und die Third Wave im Iran auf dem Vormarsch.
- In den großen Städten eröffnen neue Cafés wie Sam Cafe und Negative Cafe und Barista wie Mehran Mirjani nehmen an den Barista Weltmeisterschaften teil.
Traditionelle Zubereitung
Qahva (قهوه)
Türkischer Kaffee, der stark und süß mit Kaffeesatz in der Tasse serviert wird.