Bambusbecher hop oder top?

Bambusbecher hop oder top?

Super, wer sich der Umwelt zu Liebe einen wiederverwendbaren Coffee-to-go-Becher zugelegt hat. Wie gut sind die Becher aus Bambus aber wirklich?

Einwegbecher aus dem Coffeeshop für den morgendlichen Kaffee zur Arbeit oder in der Pause sollten für jeden inzwischen tabu sein. Wer trotzdem noch einmal Gründe gegen diese Umweltsünde braucht, findet eine kleine Liste in meinem Artikel Coffee to go Becher. Bei den wiederverwendbaren Bechern, sind vor allem Bambusbecher sehr beliebt, da sie leicht, robust und spülmaschinenfest sind. Ich habe tatsächlich auch so einen Becher, in der Hoffnung meinen Kaffee nicht aus Plastik mit Weichmachern zu trinken. Die Hersteller locken außerdem damit, dass die Becher nachhalti sind, da sie aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden und je nach Bambusanteil sogar kompostierbar sein sollen. Stimmt das? Ich habe das für euch recherchiert.

Inhaltsstoffe

Die Becher wären wohl nicht für den Geschirrspüler geeignet, wenn sie nur aus organischen und damit kompostierbaren Rohstoffen wie Bambus bestehen würden. Enthalten sind fast immer Kunststoffe oder Harze wie Melamin, die als Bindemittel dienen. Laut Bundesamt für Risikobewertung ist Geschirr aus Melaminharz nur bei Temperaturen bis 70°C gesundheitlich unbedenklich. Frisch gebrühter Kaffee ist deutlich heißer.

Was passiert, wenn die Bioplastik über 70°C erhitzt wird?

Der Kunststoff Melaminharz gibt unter bestimmten Bedingungen wie Hitze oder Einwirkung von Säure seine Bausteine Formaldehyd und Melamin an Lebensmittel ab. Die Stiftung Warentest belegt das. Im Juli 2019 haben sie zwölf verschiedene Bambusbecher getestet und bei mehr als der Hälfte der Becher lösten sich Schadstoffe und konnten im Getränk nachgewiesen werden. Die Werte lagen über dem EU-Grenzwert. Die Folgen bei regelmäßigem Konsum sind vielfältig. Melamin steht im Verdacht, Erkrankungen im Blasen- und Nieren­system zu verursachen. Form­aldehyd kann Haut, Atemwege oder Augen reizen, sowie beim Einatmen Krebs im Nase-Rachen-Raum verursachen. Die Stiftung Warentest rügt außerdem irreführende Kennzeichnungen wie falsche Abbaubarkeitsversprechen, falsche Inhaltsangaben oder fehlende Warnhinweise. Als Reaktion auf den Test fordert der Verbraucherzentrale Bundes­verband ein Verbot von Bambusbechern mit Kunststoff­anteil.

Auch frühere Tests wie der der Senatsverwaltung für Verbraucherschutz in Berlin hat 2018 und 2019 insgesamt 37 Bambusgeschirr-Proben untersucht. Alle überschritten den Formaldehydgrenzwert und eine auch den Grenzwert für Melamin. Dutzend Onlineshops wurden inzwischen wegen irreführender Werbung für Becher und anderes Geschirr aus Bambus abgemahnt.

Zusammenfassung

Die meisten Bambusbecher sind aufgrund der benutzten Bindemittel nicht nur ein Problem für die Umwelt, wenn der Becher irgendwann im Müll landet, sondern sind schon während der Nutzung bedenklich für die eigene Gesundheit. Welche Becher bedenkenlos sind oder aus anderen unbedenklichen Materialien, wie Glas oder Edelstahl sind, hab ich hier zusammengestellt.

Vielleicht ja eine gute Geschenkidee zu Weihnachten 😉

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Bunaa (@bunaa.de) am

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert