Immerhin werden 10 % entkoffeinierter Kaffee getrunken.
4 Gründe, warum entkoffeinierter Kaffee sinnvoll sein kann.
- Weil man nach 3 l koffeinhaltigem Kaffee auch mal ne Pause braucht 😉
- Weil man abends Bock auf Kaffee hat, sonst aber nicht schlafen kann.
- Weil man Koffein nicht verträgt.
- Sonst gilt immer: Deshalb! Weil man’s kann.
Entkoffeinierter Kaffee: Wer hat’s erfunden?
- Der Bremer Kaffeehändler und Gründer von „Kaffee HAG“, Ludwig Roselius, führte den Tod seines Vaters unter anderem auf einen überhöhten Kaffeekonsum zurück.
- Deshalb entwickelte er 1903 das Roselius-Verfahren, um das Kaffein aus der Bohne zu extrahieren.
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Entkoffeinierter Kaffee: die Methoden
Roselius-Verfahren
- Dazu wurden die rohen Bohnen zum Quellen in Salzwasser eingelegt, und dann mit Hilfe von Benzol das Koffein extrahiert.
- Da Benzol inzwischen als krebserregend gilt, wird die Methode nicht mehr angewandt.
Direktes Verfahren
- Findet heutzutage oft Anwendung und ist recht preiswert.
- Hier werden die rohen Kaffeebohnen erst in heißem Wasser oder Wasserdampf quellen gelassen und anschließend für 10 h mit Lösungsmitteln behandelt.
- Dichlormethan: steht unter Verdacht, krebserregend zu sein.
- Ethylacetat: ein natürliches Lösungsmittel, was aus Obst und Gemüse gewonnen werden kann – der Kaffee wird dann als „natürlich entkoffeiniert“ bezeichnet
- Im Anschluss werden die Bohnen getrocknet, sodass sich die Lösungsmittel verflüchtigen – auch wenn ein sehr geringer Anteil enthalten bleiben kann. Das dürfte nach der Röstung aber auch nicht mehr der Fall sein.
- Der Kaffee darf sich nach EU Richtlinie übrigens auch mit 0,1 % Koffein, koffeinfrei nennen.
Schweizer-Wasser-Prozess
- Ende der 1970er Jahre von der Swiss Water Decaffeinated Coffee Company entwickelt.
- Zunächst werden die Bohnen solange mit heißem Wasser behandelt, bis das gesamte Koffein und andere feste Bestandteile herausgelöst sind. Die Kaffeebohnen werden anschließend entsorgt.
- Das Wasser mit dem gelösten Koffein und anderen Kaffee-Bestandteilen läuft dann durch einen Aktivkohlefilter, um die Koffeinmoleküle zu entfernen.
- Diesem koffeinfreien Wasser werden neue Kaffeebohnen zugegeben.
- Da das Wasser bereits mit gelösten Kaffeebestandteilen angereichert ist, wird diesmal nur das Koffein gelöst und die anderen geschmacksbestimmenden Inhaltsstoffe der Kaffeebohnen bleiben erhalten.
- Der Prozess wird solange wiederholt, bis der gewünschte Grad der Entkoffeinierung erreicht ist.
- Danach werden die Bohnen getrocknet und wie gewohnt geröstet.
- No Coffee* bietet solchen Kaffee beispielsweise an.
Weitere Verfahren
- Indirektes Verfahren, Kohlenstoffdioxid-Verfahren, Triglycerid-Verfahren
Entkoffeinierter Kaffee: die Alternativen
- Arbeitsgruppen an den Universitäten von Glasgow, Tokio und am Institut Integrated Coffee Technologies auf Hawaii forschen an der Herstellung von koffeinfreien Arabica Kaffeepflanzen mittels Gentechnik.
- Weitere Ansätze sind die Hybridisierung, Züchtung und Mutagenese
- Es gibt aber auch Kaffeearten, die kaum oder kein Koffein von Natur aus enthalten – ganz ohne menschliches Dazutun.
- Coffea charrieriana aus Kamerun
- Brasilianische Wissenschaftler entdeckten 2004 Arabica Sträucher in Äthiopien, die aufgrund von Mutation ein Enzym fehlt, das für den Umbau einer chemischen Vorstufe zu Koffein notwendig ist.
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