Es muss auch mal in London Kaffee getrunken werden.
Wer mein Instagram Profil in den letzten Tagen verfolgt hat, weiß, dass ich mich durch die Londoner Kaffeeszene geschlürft habe. Die Auswahl war eher spontan und mit dem Flow. Heute gibt es dazu einen kurzen Abriss.
Ozone Coffee Roasters
An Tag 1 ging es Richtung Old Street. In einer kleinen unscheinbaren Seitenstraße erwartet einen ein sehr Third Wave hipper brummender Laden über 2 Etagen. Ganz im Fokus steht die La Marzocco Strada. Entweder reiht man sich in die Coffee to go Schlange ein oder bekommt einen Platz zugewiesen. Ich entschied mich für ein Plätzchen an der Theke mit Blick auf Espresso, Brew Bar und offener Küche. Beim Kaffee hat man die Qual der Wahl – klassisch italienisch Espresso basierte Kaffees oder doch lieber Filterkaffee, V60, Aeropress oder Syphon? In der Karte gibt es jeweils die Infon mit welchem Single Origin oder Blend der Kaffee zubereitet wird. Meine Wahl fiel auf Aeropress mit dem Kaffee Colombia Fidel Fernandez (Zitrone, Pfirsich Rhabarber) für läppische £ 4 – was kostet die Welt 😉 Mein Essen war dann tatsächlich schneller bei mir als der Kaffee. Dafür konnte ich an der Bar zugucken, wie mein Kaffee gepresst wurde. Und der Besuch hat sich gelohnt – der Kaffee kam mit einem kleinen Steckbrief und schmeckte vorzüglich.
Zum Schluss erlaubte ich mir noch einen kleinen Abstecher in den Keller, wo gerade frisch gerösteter Kaffee aus der Trommel auf das Kühlsieb fallen gelassen wurde. Perfektes Timing! Beim Verlassen noch die Caffeine eingepackt. Da komme ich gerne wieder.
Origin Coffee Roasters
Gleiche Ecke wie gestern und auch wieder in einer unscheinbaren kleinen Gasse. Im Kontrast dazu aber angenehm klein, ruhig und entspannt. Perfekt für meine kleine Nachmittagspause. Auch hier steht die Espressomaschine samt Brew Bar im Fokus. Und weil in London tatsächlich auch die Sonne scheint und es angenehm warm war, habe ich mich für eine fancy Kaffee Limonade entschieden – dazu ein Teilchen. Zum Thema Kaffeelimo gibt es bald einen separaten Artikel. Es sei nur schon mal so viel verraten – geiler Scheiß. Warum habe ich so was bitte noch nicht in Berlin gesehen?
Wer sonst noch Kaffeezubehör à la Chemex und Co. benötigt, kann hier gleich noch shoppen. Da ich leider keinen Kaffee aus der Maschine probiert habe, ein guter Grund noch mal auf eine entspannte Pause vorbeizukommen.
Notes Coffee Roasters & Bar
Zentraler geht es dann wirklich nicht. Zwischen Leicester und Trafalgar Square und unweit des Covent Garden. Es gibt aber auch 9 weitere Filialen verteilt in der gesamten Stadt. Wer eher auf Kaffeehausstil mit großen Lilien auf den Tischen steht, kommt hier auf seine Kosten. Man bestellt zwar vorne an der Bar, bekommt dann aber eine hauseigene Kaffeetüte mit Nummer in die Hand und sucht sich ein schönes Plätzchen. Was für eine schöne Idee! Mein Mokka für £ 3.30 hat mir auf jeden Fall den Nachmittag versüßt. Während mein Telefon Strom nachtankte, warf ich endlich mal einen Blick in die Caffeine und hab so mein Café für den nächsten Tag gefunden. Laut Artikel „New coffee boom in Fitrovia“ gibt es nördlich der Oxford Street nicht nur jede Menge Pubs, sondern inzwischen auch über 20 Spezialitäten Cafés.
Jardin du Jasmin
Tag 4: genug der Third Wave Cafés! Jetzt wird es traditionell! Voller Vorfreude, dass es hier laut Caffeine Artikel neben minimal Latte Art Kaffee auch türkischen Kaffee aus der Ibrik und arabischen Kaffee aus der Dallah und aus kleinen Mokkatassen aus Kuwait gibt, laufe ich also die Great Portland Street hoch. Neben einem 0815 Starbucks findet sich dann diese Perle. Weiße Fliesen mit arabischen Ornamenten, grüne Rankelpflanzen an der Decke, sowie ca. 1001 Lampe mit warmem Licht geben einem das Gefühl in einem Garten in Damaskus zu sitzen. An der Theke gibt es frisches nahöstliches Essen und man kann an der Wand schon die Ibriks und Dallahs glänzen sehen. Natürlich bestelle ich mir eine kleine Dallah mit arabischem Kaffee und einem Stück Baklava. Zugegeben, etwas Zeit muss man für diesen Kaffee einplanen. Dafür ist die Gastfreundschaft groß – sogar der Kaffee wird stilecht eingeschenkt. Man könnte glatt vergessen, dass man mitten in London ist. Mein absoluter Favorit.
Was soll ich sagen – ich bin um die Ecke der Oxford Street – ein kleiner Ausflug in die Essensabteilung bei Selfridges muss also drin sein.
Neben Kaffeeaufstrich von Flatbrew mit der Geschmacksrichtung Espresso und neu auch Caramel Macchiato landet auch ein Cold Brew Coffee und Kaffeekonzentrat in meinem Körbchen. Wer braucht schon Gucci, Prada und Dolce & Gabbana, wenn es einen Food Hall gibt 😉
Bald geht es nach Kopenhagen … schaut also mal wieder vorbei!
Sehr schöner Beitrag. Ich bin schon auf den Kaffeelimo-Artikel (geiler Scheiß) gespannt. 😉
HAHA – ich beeil mich 😉