Heiß, dick und stark
- Kaffee kam durch die Osmanen nach Bosnien.
- Das erste Kaffeehaus Südosteuropas eröffnete im 16 Jh. in Sarajevo.
- 1591 gab es die erste gut ausgestattete Kaffeerösterei.
- Der bosnische Kaffee überlebte die Wiener Kaffeekultur der österreichisch-ungarischen Monarchie.
- Seit 1992 ist das Land unabhängig und die bosnische Kaffeetradition ein wichtiger Teil der nationalen Identität.
☕ Traditionelle Zubereitung
In Bosnien wird Kaffee eng mit Freundschaft und Nähe verbunden. Getrunken wird Kaffee den ganzen Tag. Er ist nicht nur ein Getränk, sondern ein Ritual. Je nach Tageszeit gibt es für das Kaffeetrinken eine eigene Bezeichnung:
- razgalica – am Morgen
- razgovoruša – später am Tag
- sikteruša – nach dem Essen
Der Kaffee wird hier teilweise noch per Hand in einem Mörser (dibek) gemahlen. Anschließend wird das Kaffeepulver gesiebt. Welcher Vorteil könnte so viel Arbeit rechtfertigen? Ganz klar: der Geschmack. Besonders bei der puderfeinen Mahlung erhitzt sich das Pulver in einer Kaffeemühle sehr und verliert dabei ein Viertel des Aromas. Das passiert beim Mörsern nicht.
Kahva
- Ein gehäufter TL fein gemahlener Kaffee wird in die zuvor erhitzte kleine Stilkanne (džezva) gegeben und mit kochendem Wasser übergossen.
- Etwas heißes Wasser wird beiseitegestellt und erst zum Kaffee gegeben, sobald der einmal hochgekocht ist.
- Der Kaffee wird erneut aufgekocht, bis viel Schaum auf dem Kaffee ist.
- Dann nimmt man ihn vom Herd, lässt ihn kurz ziehen und füllt ihn dann kleine Mokkatassen (Fildžan oder Findžan).
- Serviert wird der Kaffee auf einem Metalltablett (meist verkupfert) mit einem Glas Wasser, Rahat Lokum und Würfelzucker (šečerluk).
- Den Zucker zerbeißt man, legt ihn unter die Zunge und schlürft dann den Kaffee, sodass sich der Zucker auflöst.