Starbucks muss in Kalifornien vor Krebsgefahr warnen.
Schon 2010 hat die NGO Cert Starbucks und rund 90 weitere Unternehmen beim obersten Gericht in Los Angeles verklagt, weil sie Verbraucher nicht vor einer möglichen Krebsgefahr durch Acrylamid im Kaffee warnen. Vor ein paar Tagen gab es nun das Urteil. Danach müssen die verklagten Firmen in Kalifornien auf ihren Kaffeeprodukten Warnhinweise platzieren. Genug Anlass das Zeug mal etwas näher unter die Lupe zu nehmen.
- In Europa ist Acrylamid seit 2002 Thema, nachdem schwedische Wissenschaftler die Substanz eher zufällig in Lebensmitteln fanden und als potenziell krebserregend einstuften.
- Acrylamid entsteht bei Herstellungsprozessen wie beim Rösten, Braten oder Frittieren von Kartoffeln, Trocknen von Knäckebrot und beim Backen von Pizza, Brot und Keksen.
- Zur Bildung der chemischen Verbindung kommt es, wenn kohlehydrathaltige Speisen auf mehr als 120° C erhitzt werden.
- Je länger und heißer, desto mehr Acrylamid entsteht.
- Das gilt leider auch für das Rösten von Kaffee.
Und nun?
- Seit 11. April 2017 müssen Hersteller nach der EU-Verordnung 2017/2158 diverse Maßnahmen ergreifen, um den Gehalt an Acrylamid zu senken.
- Über weiße Brötchen und schlabbrige Pommes braucht man sich deshalb leider nicht mehr wundern.
- Und auch für Kaffee gelten neue Regeln. So soll mehr Arabica- und weniger Robusta-Bohnen verwendet werden. Auch sollen die Kaffeeröster laut EU über ihre Blends nachdenken und den Röstprozess überprüfen.
- Dabei ist es so simpel – Spezialitätenkaffee anstelle von Industriekaffee! Der wird in der Regel heller und bei deutlich niedrigeren Temperaturen geröstet.
Bis zum 10. April 2018 können die Firmen in LA noch Widerspruch einlegen.
Ich bin auf jeden Fall dafür, dass Cafés und Röster auch davor warnen sollten, dass Kaffee wach macht und man ab 200 Tassen doppeltem Espresso daran sterben kann.