Wie kam es zum Cascara Verbot? Was Cacara ist, wie man ihn zubereitet und wo man den Kaffeekirschentee kaufen kann, habe ich für euch hier schon recherchiert. Wer sich wundert, warum es so schwierig ist, Cascara zu kaufen, der sollte wissen, dass der Verkauf aktuell nicht ganz legal ist, obwohl es sich um die Schalen der Kaffeebohnen handelt. Willkommen in der EU!
Hintergrund zum Cascara Verbot
Der Verkauf von Nahrungsmitteln oder Getränken unterliegt in der EU gesetzlicher Standards, die u.a. definieren, was „Lebensmittel“ sind.
Lebensmittel, die in der EU vor dem 15. Mai 1997 nicht in erheblichem Maße von Menschen verbraucht wurden, sind neuartige Lebensmittel, sogenanntes „Novel Food„.
Dazu zählen neben Lebensmitteln, die traditionell außerhalb der EU gegessen werden, auch neu entwickelte oder innovative Lebensmittel oder Lebensmittel, die mit neuen Technologien und Produktionsprozessen produziert werden.
Bevor Novel Food verkauft werden darf, muss die Europäischen Kommission das Produkt auswerten. Im Fall von Cascara, empfiehlt die Europäischen Kommission es von „den zuständigen nationalen Behörden überprüfen“ zu lassen. Absurd ist das schon, schließlich sind Kaffeebohnen und Kaffeekirschen von einem Ursprung wie Apfelkerne Teil des Apfels.
Was ist passiert – wie kam es zum Cascara Verbot?
Bisher wurden sie als eine Rohware betrachtet. Im Dezember 2016 nahm die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die Kaffeekirsche jedoch in den Novel-Food-Katalog auf. Damit galt sie nicht mehr als Kaffee, sondern als eigene, separate Rohware.
Blöd nur, dass es in vielen europäischen Ländern Cascara schon längst zu kaufen gab und Cascara Limonaden zum Szenegetränk wurden. Da Kaffeekirschen nun offiziell keine Lebensmittelzulassung haben, dürfen sie auch nicht verkauft werden. Es wurden sogar Strafverfahren wegen des vermeintlichen Verstoßes gegen das Lebensmittelschutzgesetz gegen Getränkeproduzenten eingeleitet. Und es könnten Bußgelder aufgrund einer Ordnungswidrigkeit folgen.
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Wie geht es weiter?
Die regional zuständigen Lebensmittelaufsichtsbehörden müssen eine Genehmigung erteilen. Der Haken: Es dauert zwischen 3 und 6 Monaten und kann bis zu 50.000 Euro kosten. Das Geld möchte natürlich keiner bezahlen, weil es diverse Anbieter gibt, die Summe enorm ist und das Prozedere, Analysen von anerkannten Lebensmittelrechtlern zu besorgen, ein Vollzeitjob ist.
Der österreichische Kaffeehändler Panama Varietals, hat allerdings den ersten Schritt gewagt. Sollte Österreich den Verkauf der Kaffeekirsche genehmigen, haben die anderen EU-Länder 2 Monate Zeit, selbst zu prüfen oder Einspruch zu erheben.
Wenn alles gut geht, gibt es also ab Ende 2017 Cascara satt.
Cascara Limonaden
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