Nicht nur die Milch, sondern auch das Wasser macht’s!
Kaffee besteht aus 98 % Wasser. Die Qualität ist also entscheidend für euren Kaffee und wirkt sich auch auf den Geschmack aus.
Generell entspricht Trinkwasser aus dem Wasserhahn einer hohen Qualität in Bezug auf Sauberkeit und Schadstofffreiheit dank der Aufbereitung durch Wasserwerke und regelmäßige Kontrollen. Für den Kaffeegeschmack sind aber auch die Mineralisierung und der Sauerstoffgehalt des Wassers entscheidend. Die regionalen Unterschiede allein in Deutschland sind groß. Wie sich die Zusammensetzung eures Wassers auf den Geschmack eures Kaffees auswirkt und wie einfach ihr zu Hause das Beste aus euren Bohnen rausholen könnt, lest ihr heute.
Mineralien
- Magnesium unterstreicht die natürliche Süße im Kaffee.
- Kalzium ermöglicht eine maximale Extraktion.
- Natrium verstärkt das komplexe Geschmacksprofil des Kaffees.
- Je höher der Anteil an Mineralien, desto härter ist das Wasser.
- Zu hartes Wasser neutralisiert die feinen Fruchtsäuren des Kaffees – er verliert an Aroma.
- Zu weiches Wasser dagegen macht den Kaffee zu sauer und bitter.
- Optimales Kaffeewasser sollte einen deutschen Härtegrad von 8 °dH haben.
- Der pH-Wert sollte neutral sein, bei pH 7
- Beim zuständigen Wasseramt oder auf wasserhaerte.net kann man den Härtegrad für seine Region erfahren.
- Bei Brita kann man auch kostenlos einen Wasserhärte Teststreifen bestellen, um den Härtegrad für das Wasser aus eurem Hahn festzustellen.
- Hier mal meine Werte. Was soll ich sagen, das Wasser in Berlin ist so hart wie das Pflaster 😉
Sauerstoff
- Frisches Wasser hat eine gute Sauerstoffsättigung und wirkt sich positiv auf den Kaffeegeschmack aus.
- Abgestandenes Wasser dagegen bekommt einen stumpfen bis muffigen Geruch, den man im Kaffee sicher nicht haben möchte.
- Im Übrigen raubt auch destilliertes Wasser eurem Kaffee das Aroma!
- Das Leitungswasser solltet ihr nach dem Urlaub also erst mal abfließen lassen, bevor es in den Wasserkessel kommt.
- Aber auch abgekochtes Wasser hat durch das Erhitzen an Sauerstoff verloren. Deshalb am besten frischen Wasser schnell bis zur optimalen Brühtemperatur erhitzen und nicht kochen!
Filter für zu Hause
Die einfachste Methode für zu Hause – Tischwasserfilter. Die Filterpatrone enthält Ionentauscher und Aktivkohle. Während der Ionentauscher im Wasser gelöste Stoffe herauslöst, indem er die Ionen von z.B. Blei, Kalk, Cadmium, Kupfer oder Zink an sich bindet und dafür Wasserstoff-Ionen abgibt, entfernt die Aktivkohle geschmacks- und geruchsstörende Stoffe wie Chlor und Schwermetalle. Um das Ansammeln von Bakterien im Filtersystem zu verhindern, sollte der Filter regelmäßig getauscht werden. Alternativ, aber sehr viel teurer, kann man auch Mineralwasser mit geringem Mineralgehalt nutzen. Und nicht vergessen, auch eure Gefäße und Kaffeemaschine sollten regelmäßig und gründlich entkalkt werden.
Wer die perfekte Mischung an Magnesium, Kalzium und Natrium nach den SCA–Richtlinien für optimales Kaffeewasser haben möchte, kann sich das auch in Kapseln kaufen. Bevor die Mischung zum Wasser gegeben wird, muss es allerdings entmineralisiert werden (destilliert, Umkehrosmose, deionisiert).